Mehr als 2.500 Unterschriften konnte das Aktionsbündnis PRO BAHN SCHWEINFURT-GEROLZHOFEN-KITZINGEN heute an Staatssekretär Gerhard Eck übergeben. Das Aktionsbündnis, zu dem neben dem Förderverein Steigerwald-Express e.V. die Erstunterzeichner der Unterschriftensammlung Irmgard Krammer (Bürgermeisterin a.D. Gerolzhofen), Lothar Zachmann (Bürgermeister und Vorsitzender der Region Main-Steigerwald), Walter Hahn (Altbürgermeister Wiesentheid), Kerstin Celina (MdL) und Norbert Lenhard (Stadtrat in Schweinfurt und Schaeffler-Betriebsratsvorsitzender) sowie mehrere Organisationen (Verkehrclub Deutschland, Bund Naturschutz) zählen, hat die Unterschriftensammlung im Mai initiiert und die Unterschriften bei Informationsständen, Veranstaltungen und auf der Straße gesammelt.
Aus Sicht des Aktionsbündnisses war die Unterschriftensammlung Pro Bahn, zur Erhaltung und Reaktivierung der Steigerwald-Bahn, sehr erfolgreich. Am Beginn der Aktion erhofften sich die Initiatoren mindestens 1.000 Unterschriften, die Zahl wurde jetzt weit übertroffen. Es wurde bewußt auf eine Online-Sammlung verzichtet und der schwierige Weg gewählt, die Unterschriften bei Infoständen, Veranstaltungen und auf der Straße zu sammeln.
Die Beteiligung der Bevölkerung war überwältigend. Beispielsweise bei Infoständen in Gerolzhofen waren die ersten Interessenten bereits am Marktplatz, bevor der Stand aufgebaut war. Teilweise bildeten sich kleine Menschenschlangen vor dem Stand. Menschen aller Altersgruppen, verschiedener sozialer Herkunft und auch verschiedensten politischen Lagern haben unterzeichnet. Viele haben ihren Unmut über die Entscheidungen der kommunalpolitischen Gremien zum Ausdruck gebracht.
Neben Staatssekretär Gerhard Eck sollen weitere Entscheidungsträger (Stimmkreisabgeordneter Otto Hünnerkopf, die Landräte von Kitzingen und Schweinfurt, die Bürgermeister der Anliegergemeinden zwischen Schweinfurt und Kitzingen sowie die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär, und MdB Anja Weißgerber) die Unterschriften erhalten.
Ziel der Aktion ist es die Zerstörung der Steigerwald-Bahn zu verhindern und einen modernen Nahverkehr für die Region schaffen. Für Kreisrat Thomas Vizl ist der Bahnverkehr unverzichtbar zur langfristigen Sicherung der Mobilität, der Förderung des Wohlstands und der Lebensqualität in unserer Region. Denn Wohlstand und Lebensqualität sind auf das Engste verbunden mit einer bedarfsgerechten, zugleich zukunftsfähigen und umweltschonenden Mobilität. Von einer modernen Bahn zwischen Schweinfurt und Kitzingen sollen die Menschen der Region und die Gemeinden an der Strecke profitieren. Auch für Unternehmen sollen sich neue Möglichkeiten für Güterverkehre ergeben. Die überlasteten Straßen, allen voran die Bundesstraße 286 und die Staatsstraße zwischen Unterspiesheim und Kitzingen (Kolitzheim, Gaibach, Volkach, Schwarzach) sollen entlastet werden.
Staatssekretär Gerhard Eck sagte bei der Übergabe zu, dass keine vorschnellen Entscheidungen über eine Entwidmung der Strecke oder einen Abbau getroffen werden. Das Aktionsbündnis kann somit in den nächsten Monaten die bereits eingeleitete Potentialanalyse für den Personenverkehr auf der Strecke abschließen und auswerten sowie die zur Zeit stattfindenden Gespräche mit Firmen und politische verantwortlichen Personen weiterführen. Abschließend soll ein Konzept stehen, das bei einem weiteren Gespräch im Bayerischen Innen- und Verkehrsministerium den Fachleuten vorgestellt wird.
Rolf-Peter Schuler vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Kreisrat Thomas Vizl zeigten sich zufrieden mit dem erreichten Ergebnis des Gesprächs. Thomas Vizl: „Uns bleibt Zeit ein ordentliches Konzept für eine wirtschaftliche und für die Region und den Gemeinden sinnvolle Nutzung der 50 km langen Bahnstrecke auszuarbeiten.“ Beide sind zuversichtlich, dass eine Reaktivierung und Modernisierung der Strecke gelingen wird.
Thomas Vizl