Es passieren seltsame Dinge an der Steigerwaldbahn. Wir versuchen diese hier mal parteipolitisch neutral einzuordnen und, was als nächstes passieren könnte…
der MdLs, Eck, Becker und Weigerber kursiert in den Rathäusern de Landkreise. Darin laden die die Bürgermeister – als Vertreter ihrer Gemeinden, also in mandatierter Funktion – gemeinsam dazu ein, an einer Veranstaltung am 19.3. in der Fritz-Halle in Gochsheim teilzunehmen.
Die versprechen „nformationen aus erster Hand“ über die BEG-Studie. Und sie wollen eine Allianz der Gemeinden schmieden, um Druck aufzubauen, die Strecke möglichst schnell zu entwidmen.
Man kann der Politik und der Parteien Statements lesen, wie wenig so eine „Hinterzimmerpolitik“ . Zum Beispiel die der Grünen Gochsheim [1], die Äußerung von Volkmar Halbleib (SPD) [2], der offene Brief von Paul noblach und Thomas Vizl [3] und das Statement der Piraten usw… DEmpörung der diversen Oppositionsparteien t – aber was andere schon fein ausformuliert haben, brauchen wir nicht noch mal wiederholen. Das wäre langweilig.
Politischer Drahtseilakt
Spannender ist doch die Frage, warum Gerhard Eck das macht?
Dass Informationen hier oder da durchgestochen werden, dürfte ihm bekannt sein. Damit muss man in der „öffentlichen“ Verwaltung doch rechnen… So ein Move hat also ein hohes Risiko, insbesondere wenn nicht alle Rathäuser rein schwarz geführt werden und man sich auf die Parteibuchtrue verlassen kann. Es muss also etwas geben, das diese Bürgermeister in Amtausübung zu einem großen Hinterzimmertreffen zusammen zu bekommen.
So ein politischefür einen bald aus dem Politikleben ausscheidenden Senior lässt sich nur damit erklären, dass er versucht, Fakten zu schaffen, bevor die weitere Entwicklung gegen ihnläuft.
Die weitere Entwicklung – da lässt sich genau eine Sache identifizierendie Zahlen des BEG-Gutachtens zum Fahrgastpotential der Steigerwaldbahn.
Interpretation
Liegt der Wert über 1000, das weitere Verfahren zu einer Reaktivierung Wenn man also – zum Beispiel als Eck – Kenntnis davon erlangt, dass die 1000 gerissen wurden und sich auch nicht weg verhandeln lassen, weil Verkehrsprognosen eine exakte Wissenschaft sind, ist es der logische nächste Schritt, diese Entwicklung vorweg zu nehmen
Dass Eck diese Zahlen kennkann man der Einladung ja defakto wörtlich entnehmen. Er verspricht wortwörtlich „Informationen über den aktuellen Stand der Potenzialanalyse der BEG“ – als ersten Tagesordnungspunkt. In der Beschreibung Eck , dort über den „tatsächlichen Stand dieser Angelegenheit“ zu berichten. Die ervorhebung des „tatsächlichen Standes“ muss als Abgrenzung verstanden werden, die den hier zu berichtenden Sachstand von dem öffentlich verfügbarem Sachstand differenziert. Man kann nichts anderes chließen, als dass hier die Zahlen bekannt gegeben werden.
Die BEG selber hat auch schon in der Öffentlichkeit bekannt gegeben, dass sie fertig ist – und zwar um sich gegen Vorwürfe . Es wäre ein leichtes die BEG zum Scapegoat für die fehlende Analyse zu machen lle Welt würde auf die BEG eindreschen, wo diese denn bleibt, wenn die BEG nicht in der Öffentlichkeit angemerkt hätte, dass sie fertig ist und jetzt das bay Verkehrsministerium am Zug ist.
Über 1000 Fahrgastkilometer je Streckenkilometer
Die CSU ist seit Jahrzehnten im Lande und reitet alle Wellen der bayerischen und fränkischen Volksseele geduldig ab – oft ohne dabei einen einmal festgelegten Kurs wieder zu verlieren. Söder positioniert sich aktuell eher an der Grünen Ecke – aber einen Nationalpark im Steigerwald gibt es weiterhin nicht.
Diese Vorgehen von ussitzen und verschieben und abwarten und noch en Bier trinken hat die CSU zu ihrer politischen DNA gemachtwie es keine andere Regierungspartei in einem Landesparlament geschafft hat. Diese politische DNA wird nur durch politische Arbeit ersetzt, wo Dinge nicht in die „richtige“ Richtung laufen.
Man kann also aus der für die CSU fast aktionistische Schreibweise dieser Einladung schlussfolgern, dass die Zahlen des BEG-Gutachtens, welches beim Verkehrsministerium aktuell anscheinend verrottet, über tausend liegen
Da die Entwidmung ein nicht reversibler Rechtsakt ist ist es klar, dass Eck versucht nun die Reihenfolge umzudrehenSchneller politischer Druck aus den Gemeinden auf die Regierung von Mittelfranken soll die Entwidmung vor das Gutachten der BEG vorziehen.
st dann auch kein Schmerz mehr da, öffentlich einzugestehen, dass die dann entwidmete Bahnstrecke über 1000 gwenn man es denn gewusst hätte. Aber leider ist sie ja nun entwidmet, da kann man nichts mehr machen und müsse nach vorne schauen. Aus Ecks icht wäre dann Ziel erreicht.
Man kann hier also nur zu dem Schluss kommen, dass 1000 Reisendenkilometer je Streckenkilometer in der Studie, welche die BEG dem Verkehrsministerium übergeben hat, deutlich überschritten wurden.
Ob dies dann noch die gleiche Studie ist, die das Verkehrsministerium veröffentlicht, kann nur durch die Veröffentlichung der Methodik und Datengrundlage bestätigt werden. Der Förderverein hat die Schliephake-Studie der BEG und dem Verkehrsministerium vollständig zur Verfügung gestellt.s gebietet der fachliche espekt, dass dies auch andersherum passiert.
Verbrennung von Fördermitteln
Ein anderer spannender Punkt aus dieser Einladung ist, dass man offensichtlich Fördermittel in nicht geringem Umfang „verheizen“ will. Auch das kann man aus der Einladung herauslesen:
Denn Eck forciert hier in der Einladung wieder seinen „autonomen“ Bus, der in Wahrheit nur ein „automatischer, fahrerloser Spur-Bus“ ist. Spurbusse in abgesperrter Infrastruktur sind nichts neues, sondern sind ein technisch ziemlich alter Hut – den es seit den 70ern sogar in mechanischer Umsetzung ganz ohne Elektronik schon gab. Zur Erforschung von Technologie gehört, dass man auch was eues erforscht und nicht nur ltbekanntes neu reproduziert.
In seiner Einladung formuliert er, dass er über „die zwischenzeitlich geführten Gespräche für eine Folgenutzung der Trasse als Radschnellweg einschließlich einer separaten Fahrspur für ein Pilotprojekt autonomes Fahren“ informieren will. Dies kann nur so gelesen werden, als wäre ein Förderbescheid für dieses Spurbus-Vorhaben in München ein „Done Deal“. Welcher Fördertopf, welches Ministerium und wer diese Zusage gegeben haben will, könnte dann am 19.3. (teil-)öffentlich werden.
Hier wäre es besonders spannend zu wissen, aus welchem Fördertopf die Gelder kommen sollen und ob nicht eine Mittelverwendung von Forschungsfördergeldern für alte, in der reite obsolete Technologien wie Spurbusse wirklich sinnvoll sind.
Wie wichtig soll dieses „Meeting“ werden
Es ist selbstreden, dass Oppositionsparteien, Verkehrsfachleute und eaktivierungsbefürworter eine Demo am 19.3. in Gochsheim durchführen werden.
Als Reaktion darauf werden Eck, Becker und Weigerber vermutlich – unter dem Vorwand der Corona-Epidemie – den Präsenztermin auf Online umdrehen, damit die trotzdem noch kommenden Bürgermeister nicht durch Ihr persönliches Erscheinen erkennbar sind und sich politischen Kontroversen in ihren Gemeinderäten über die Teilnahme ihrer Gemeinde an einem solchen Hinterzimmer-Bündnis gegen die Landkreise und Bezirksregierung ausgesetzt sehen.
Vermutlich wird diese Online-Konferenz erheblich gemäßigter ablaufen, weil man zwar online sieht, wer vorm Bildschirm hockt, aber nicht, ob nicht vielleicht doch noch jemand im Raum steht oder ob technisches Equipment die Veranstaltung aufzeichnet. Die „wohlige Atmosphäre“, bei der man als Veranstalter volle Kontrolle über den Raum ausübt und genau weiß, wer anwesend ist, mithört und mitspricht, war ja offensichtlich das Risiko wert, alle Bürgermeister – also in einer Pandemie wichtige Manager in Ihren Orten – zu einer Präsenz-Corona-Partyeinzuladen.
Es war also schon vorgesehen, hier erheblich ernster in den Abreden zu werden, als mal „lose“ ein Brainstorming gemeinsam zu veranstalten. Oder man ist vollkommen von den Zahlen der BEG-Studie geschockt jegliche Verantwortung .
Links
Politische Analyse: Die 1000 der BEG sind geknackt & Fördermittelverbrennung