Ab August 1902 befand sich in Gochsheim während der Bauzeit der Lokalbahnstrecke der Dienstwohnsitz der Bauführung des II. Arbeitsloses. Der ursprünglich mit Pyramidendach und Fachwerkerker ausgestattete Bahnhof Gochsheim wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach um- und angebaut. Die stattliche Größe des Dienstgebäudes spiegelt die gewichtige Stellung Gochsheims als Güterumschlagplatz, insbesondere von Gemüse („Grüne Waar“), wieder. Die „Gochsumer Kümmerli“ wurden früher in Unmengen am Bahnhof westlich des Ortes verladen.
Nachdem 1972 der Güterschuppen abgebrannt war, riss man im Dezember 1979 das große massive Empfangsgebäude ab. Der Fahrdienstleiter wurde schon im Sommer 1978 abgezogen. Ein Lade- und ein Umfahrgleis boten zuletzt noch Platz für gelegentliche Holzverladung, aber insbesondere für das Verladen von Behältern mit „abgebrannten“ Brennstäben aus dem in der Nähe liegenden Atomkraftwerk Grafenrheinfeld.
(Fotos 1903 / 1979, Historischer Förderkreis Gochsheim; Luftbild aus der Sammlung Udo Böhnlein)